Limitierende Glaubenssätze Verändern und Ersetzen

Lerne, wie du in 3 Schritten negative Glaubenssätze benennen, entkräften und verändern kannst. Zudem vertiefen wir, wie wir mit unserem Inneren Kritiker arbeiten können, und gehen auf die Wirkung von Emotionen in der Veränderungsarbeit ein.

Wie wir Limitierende Glaubenssätze verändern

Limitierende Glaubenssätze sind einschränkende Überzeugungen, die uns davon abhalten, uns ein neues Umfeld zu erschaffen, welches auf unsere höchsten Ziele abgestimmt ist. Wie können wir einschränkende Überzeugungen minimieren bzw. eliminieren? Im Folgenden gehen wir auf drei Schritte zur Veränderung von Glaubenssätzen ein. Zudem vertiefen wir, wie wir mit unserem Inneren Kritiker arbeiten können, sowie die Wirkung von Emotionen in der Veränderungsarbeit. Ziel ist es, ein positives Mindset zu schaffen, mit dem wir all das sein und erreichen können, was wir möchten. Als Grundlage zum Thema Glaubenssätze empfiehlt sich auch der Artikel über deren Herkunft und Wirkung.

Schritt 1: Limitierende Glaubenssätze benennen

Starte damit, auf deine innere Stimme zu achten, mit der du dir einredest, du seist zu etwas nicht fähig, oder Dinge seien nicht möglich. Selbst wenn diese Einschränkungen in diesem Fall ggf. keine große Rolle spielen. Diese inneren Stimmen haben beispielsweise mit deinen Talenten, deinem Charakter, deinen Beziehungen oder deinem Bildungsstand zu tun; es kann sich dabei auch um Weltanschauungen handeln, beispielsweise über Geld, Arbeit und erfolgreiche Menschen. Bringen Sie diese einschränkenden Überzeugungen zu Papier.

Sich bewusst zu machen, wie man sich durch innere Selbstgespräche zurückhält oder ausbremst, und der Quelle dieser Überzeugungen auf die Schliche zu kommen, ist sehr befreiend. Sobald uns das klar wird, können Sie auch sehen, dass das keine Tatsachen sind, die auf uns zutreffen, sondern Meinungen, die sich in uns gebildet haben und die höchstwahrscheinlich nicht stimmen.

Erst wenn du diese Stimmen in deinem Kopf identifiziert hast, kannst du darauf antworten und dagegenhalten. Eine solche Stimme könnte beispielsweise lauten “Ich bin nicht gut darin, vor Publikum zu sprechen”. Wir gehen im Folgenden darauf ein, wie du damit arbeiten kannst.

Schritt 2: Den Fakten auf den Grund gehen

Einschränkende Überzeugungen sind in den meisten Fällen falsch, sogenannte kognitive Fehler. Beim Erforschen der Tatsachen hinter deinen limitierenden Glaubenssätzen solltest du vor allem auf zwei Dinge achten: (1) ob es überhaupt reale Beweise dafür gibt, dass Sie in diesem Bereich nicht gut sind, und (2) ob nicht solche angeblichen Beweise von deinen inneren Stimmen verfälscht wurden.

Kannst du wirklich so schlecht vor Publikum sprechen? Limitierende Glaubenssätze sind auch deshalb so prägend, weil sie innerlich mit Emotionen verknüpft sind. Lösen wir uns für einen Moment von diesen Emotionen, können wir rational Fakten dazu sammeln und ebenfalls zu Papier bringen. Mit diesen gesammelten Fakten können wir unseren einschränkenden Überzeugungen die Stirn bieten und damit beginnen, die inneren Stimmen zum Schweigen zu bringen.

Bei der Ursachenforschung empfiehlt es sich, in die Vergangenheit zu schauen und nach prägenden Ereignissen sowie Mustern im Umfeld Ausschau zu halten. Häufig wurden limitierende Glaubenssätze von den Eltern bzw. der Gesellschaft übernommen.

Eine besonders kraftvolle Möglichkeit, den alten Glaubenssatz zu eliminieren, liegt in der Konditionierung des Gehirns, durch emotionales Empfinden der negativen Auswirkungen. Im Coaching von Bright Minds bringen wir den Coachee dazu in eine Trance, in dem die negativen Konsequenzen in der Zukunft assoziiert erlebt werden. Somit werden Bewusstsein und Unterbewusstsein konditioniert, den negativen Glaubenssatz abzulegen.

Schritt 3: Einen neuen, sinnvollen Glaubenssatz kreieren

Nachdem der limitierende Glaubenssatz benannt und sorgfältig geprüft wurde gilt es nun eine neue Überzeugung zu kreieren, die mehr Wahrheit enthält als Lügen (Jim Kwik, Autor von Limitless, spricht in diesem Zusammenhang auch von LIEs: Limited Beliefs Entertained).

Beispielsweise lautet ein limitierender Glaubenssatz: “Wenn es darauf ankommt, versage ich”. Nach genauerer Betrachtung wird klar, dass es viele Gegenbeispiele gibt und eine hohe Erfolgsquote. Außerdem waren selbst die negativsten Resultate, bei genauerer Betrachtung, gar nicht so schlecht.

Was wäre ein sinnvoller und konstruktiver Glaubenssatz, der viel hilfreicher wäre, um das Ziel zu erreichen? Ein Beispiel dafür ist beispielsweise: “In herausfordernden Situationen bringe ich meistens gute Ergebnisse.” und “Aus jedem Fehler habe ich gelernt und bin stärker und besser geworden”.

Festigung des neuen Glaubenssatzes

Affirmation des neuen Glaubenssatzes: schreibe den neuen Glaubenssatz auf und führe ihn dir regelmäßig vor Augen. Visualisierung der neuen Realität: stelle dir vor, mit dem neuen Glaubenssatz erreichst du deine Ziele und visualisiere den Erfolg. Das wird dabei helfen, Selbstvertrauen und Motivation aufzubauen. Überlege dir außerdem, durch welche Handlungen und kleinen Schritte du tagtäglich den neuen Glaubenssatz bestärken kannst. Damit entwickelt sich eine Dynamik, Selbstzweifel oder Ängste werden überwunden. Besorge dir außerdem Unterstützung, indem du dich mit Menschen umgibst, die an dich glauben und dich in deinem neuen Glaubenssatz bestärken. Sofern Selbstzweifel bleiben oder du auch mit der Zeit deinen alten limitierenden Glaubenssatz nicht los wirst, wende dich beispielsweise an einen Coach von Bright Minds.

Erweiterte Intervention durch Dissoziation und Teilearbeit

Im folgenden Absatz werden negative innere Stimmen als Innere Kritiker bezeichnet. Solange wir unsere Inneren Kritiker für Stimmen des wahren Ichs halten, werden sie immer die Führung übernehmen. Viele Menschen verwenden Sätze wie: “Ich kenne mich ja”, bevor sie limitierende Glaubenssätze aussprechen.

Nimm deine Inneren Kritiker bewusst als Persönlichkeitsanteile (kurz “Teile”) von wahr, die neben vielen anderen Teilen ihre Meinungen äußern. Wie jeder andere Teil auch, haben Innere Kritiker positive Absichten (z.B. Schutz). Spüre in diese diese Teile hinein und verstehe, was sie für dich bewirken möchten. Schenke ihnen Aufmerksamkeit und Wertschätzung, fragen sie nach ihren Geschichten, so erfährst du auch mehr über ihre Herkunft (z.B. Familie, Schule, Prägungsmomente). So kannst du invividuell auf diese Teile eingehen. Suche gemeinsam mit dem Teil nach anderen Möglichkeiten, um seine Absicht zu erfüllen. In einigen Fällen wird ein Innerer Kritiker allein durch die ihm geschenkte Aufmerksamkeit und die damit verbundene Selbstreflexion schon weniger prominent. Zudem trennen wir damit gedanklich unser “Ich” von den unterschiedlichen Persönlichkeitsanteilen. In dem Moment dissoziieren wir uns mit Inneren Kritikern und lernen somit, dass dieser nur Teile von uns sind. Wir können uns also bewusst in diese Teile hineinversetzen, um sie besser zu verstehen; und auch Wege finden, um sie unscheinbarer zu machen.

In den meisten Fällen empfiehlt sich ein empathischer Austausch mit inneren Anteilen. Einen weiteren Ansatz beschreibt Jim Kwik (Autor von Limitless): Dieser beruht darauf, die innere Stimme zum Schweigen zu bringen. In diesem Fall schafft man eine separate Persona für den Inneren Kritiker. Dieser gibt mal beispielsweise einen lächerlichen Namen, eine schrille Stimme, ein Cartoon ähnliches Aussehen und ein kleines Erscheinungsbild. Die Persona verspottest du dann aufgrund ihrer sturen Negativität, roll mit deinen Augen, wenn er in deinem Kopf hoch poppt. Je besser es dir gelingt, diese Stimme von deinem wahren Ich zu unterscheiden, desto besser schafft du es auch, einschränkende Überzeugungen aus dem Weg zu räumen.

Emotionen und Grenzenlose Möglichkeiten

Emotionen führen dazu, dass wir die Spannbreite dessen, wozu wir fähig sind, einengen. Es geht häufig nur noch darum, vor einem (metaphorischen) Tiger davonzulaufen, nichts anderes zählt mehr. Überlassen wir negativen Emotionen (häufig ausgelöst durch limitierende Glaubenssätze) die Kontrolle über uns, laufen wir regelmäßig im Überlebensmodus und sind deshalb auf eine begrenzte Anzahl von Möglichkeiten beschränkt. Dies belegt eine Studie von Dr. Barbara Fredrickson (Expertin für positive Psychologie an der University of North Carolina). Zugleich geht sie auf die Auswirkungen von positiven Emotionen ein. James Clear (Autor von Atomic Habits) nennt dazu folgendes Beispiel: Ein Kind, das im Freien herum rennt, auf Ästen schaukelt und mit seinen Freunden spielt, entwickelt die Fähigkeit, sich sportlich zu bewegen (körperliche Fähigkeiten), mit anderen zu spielen, im Team zu kommunizieren (soziale Fähigkeiten) sowie seine Umwelt zu erforschen und zu untersuchen (kreative Fähigkeiten). Die positiven Emotionen durch das Spielen und die Freude bringen das Kind also dazu, Fähigkeiten aufzubauen, die im Alltag nützlich und wertvoll sind. Das Glücksgefühl, welches das Erforschen und den Aufbau neuer Fähigkeiten gefördert hat, ist längst vorbei, doch die Fähigkeiten leben weiter. Fredrickson bezeichnet das als die “Broaden and Build”-Theorie (handlungs- und gedanken erweiternde Konsequenzen positiver Emotionen), denn positive Emotionen erweitern unsere Wahrnehmung von Möglichkeiten und machen uns aufgeschlossener, was es uns wiederum ermöglicht, neue Fähigkeiten und Ressourcen aufzubauen, die in anderen Lebensbereichen nützlich sein können.

Wie die Theorie sowie die hier vorgestellten Forschungsarbeiten vermuten lassen, wirken sich positive Emotionen folgendermaßen aus: (1) Sie erweitern die Aufmerksamkeit und die Gedanken, (2) sie lösen noch vorhandene negative Emotionen, (3) sie fördern die psychische Resilienz, (4) sie bauen entsprechende persönliche Ressourcen auf (5) sie lösen Aufwärtsspiralen hin zu immer mehr Wohlbefinden in der Zukunft aus, und (6) sie lassen den Menschen aufblühen. Die Theorie hat auch eine Botschaft für uns, sozusagen eine Anordnung: Wir sollten positive Emotionen kultivieren, und zwar in unserem eigenen Leben wie auch im Leben anderer Menschen. Das gilt nicht nur, weil wir uns in diesem Augenblick gut fühlen, sondern auch, weil sich dadurch das Leben der Menschen zum Besseren verändert und auch diese dann eher positivere Wege einschlagen.

Das neue Mindset, das in Ihnen entsteht, wenn wir unsere inneren Kritiker zum Schweigen bringen (auch sinnbildlich betrachtet als System an negativen Glaubenssätzen), eröffnet uns eine Welt neuer Möglichkeiten. Wenn in uns positive Emotionen herrschen, dann sehen und ergreifen wir Chancen, die uns vorher nie aufgefallen sind. Wenn dazu noch eine starke Motivation kommt und die richtigen Methoden dazu, sind wir auf einem guten Weg zu einem Leben ohne Grenzen.

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